Zeichnungen und Malerei
Wer Architektur studiert, hat zwangsläufig mit Zeichnen und Malen zu tun. Damals in den 60-er und 70-erJahren noch viel intensiver als heute im Computerzeitalter. Zu dem Thema ist einiges (Un)Gereimtes in den beiden Büchern mit Architektengedichten zu lesen.
Während meiner Schulzeit in Hamburg wurde ich von unserem Kunsterzieher Brandt sehr stark beeinflusst, der Mut, ja fast Wut zu den Farben hatte, mit seiner Isetta durch Mitteleuropa reiste und seine Reisen mit frisch gemalten Ölbildern finanzierte, die er für 20 oder 30 DM am Gardasee verkaufte. Die Stillleben, die er in der Schule aufbaute, blieben farblich umgesetzt gar nicht so still.
Einen gewissen Rückschlag gab es in Darmstadt beim Studium. Der Professor für Zeichnen und Malen Müller-Linow hing u.a mit einigen seiner rasanten Kugelschreiberzeichnungen in kleinen Museen, legte aber Wert auf den Bezug zum Architektonischen. Und so hockten wir dann in Darmstadts Watzeviertel und zeichneten mehr oder minder verfallene Straßenzüge. Freie Malerei und freies Zeichnen animierten mich damals nicht sonderlich, und es wurde deswegen eine nicht sehr ertrag- und ideenreiche Zeit. Schade.
Erst in München kam ich wieder zum Zeichnen. Ein VHS-Kurs mit Illustrationen zu Candides Voltaire öffnete mir die Augen. Einmal für die ironisch-satirische Lebensweisheit des Monsieur Voltaire und zum andern das Zeichnen mit der (spitzen) Feder, wobei ich nicht leugnen mag, dass Kubin zu meinen bewunderten Vorbildern zählt. Daher sind die Bilder oft eher düster. Ganz im Gegensatz zur wilden Farbigkeit von Öl, Pastell und Buntstift.